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Steuerentlastungen für das Produzierende Gewerbe in Deutschland: Ein umfassender Leitfaden

Steuerentlastungen für das produzierende Gewerbe

Einleitung

In Deutschland begegnen Unternehmen im Produzierenden Gewerbe verschiedenen steuerlichen Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Besteuerung von Energie und Strom geht. Trotz der Möglichkeit von Steuerentlastungen ist die Inanspruchnahme geringer als erwartet. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Steuervergünstigungen für Unternehmen gelten, wie der Antrag abläuft und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Ziel ist es, Ihnen hilfreiche Informationen an die Hand zu geben, um Kosten zu senken und die Vorteile der bestehenden Regelungen voll auszuschöpfen.

Bedeutung von Steuerentlastungen für das Produzierende Gewerbe

Unternehmen im Produzierenden Gewerbe können insbesondere von den Regelungen des Energiesteuergesetzes (EnergieStG) und des Stromsteuergesetzes (StromStG) profitieren. Diese Gesetze ermöglichen es, unter bestimmten Bedingungen eine teilweise Befreiung von Energie- und Stromsteuern zu beantragen.

Warum bleiben viele Unternehmen passiv?

Trotz der Möglichkeit zur Steuerentlastung nutzen viele Unternehmen diese Optionen nicht. Ein Bericht des Subventionsberichts 2019 zeigt, dass lediglich ein kleiner Teil der über 538.000 Unternehmen im Produzierenden Gewerbe aktiv Ansprüche auf Steuerentlastungen stellt. Ein Grund dafür könnte der komplexe Antragsprozess sowie fehlende Informationen über die Berechtigung zur Inanspruchnahme sein.

Antragsverfahren und Fristen

Um eine Steuerentlastung zu erhalten, müssen Unternehmen verschiedene Schritte durchlaufen:

  1. Antragstellung: Der Antrag auf Steuerentlastung muss bis zum 31. Dezember des Folgejahres eingereicht werden.
  2. Selbsterklärung: Unternehmen müssen eine „Selbsterklärung zu staatlichen Beihilfen“ bereitstellen, um sicherzustellen, dass alle Anträge den unionsrechtlichen Vorgaben entsprechen.
  3. Nachweise erbringen: Für die verschiedenen Entlastungen sind spezifische Nachweise erforderlich, darunter auch der Nachweis eines zertifizierten Energiemanagementsystems, was nur von wenigen Unternehmen umgesetzt wird.

Typische Steuerentlastungen für das Produzierende Gewerbe

Unternehmen können Steuerentlastungen in folgenden Bereichen beantragen:

  • Heizprozesse
  • Elektrolyse
  • Weitere spezifische Anwendungen

Die Einhaltung der vorgegebenen Auflagen ist hierbei entscheidend.

Herausforderung: Ökosteuer

Die Einführung der Ökosteuer im Jahr 1999 verfolgt das Ziel der umweltfreundlicheren Gestaltung der Energieverwendung. Diese Steuer generiert jährlich zwischen 18 und 20 Milliarden Euro, die zum Großteil in die Rentenversicherung fließen. Unternehmen können direkt von dieser Steuer entlastet werden, was in Kombination mit anderen Förderungen zu einer erheblichen Kostenreduktion führen kann.

Energiemanagementsysteme: Ein Schlüssel zur Steuerentlastung

Ein wichtiges Element für den Erhalt der Steuervergünstigungen ist der Nachweis eines qualifizierten Energiemanagementsystems. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, den Energieverbrauch zu optimieren und Kosten zu senken. Viele Unternehmen sind jedoch zögerlich, diese Systeme zu implementieren, was die Chancen auf Steuerentlastungen mindert.

Möglichkeiten zur Implementierung

Durch gezielte Informationsveranstaltungen und Beratungsangebote können Unternehmen die Vorteile von Energiemanagementsystemen sowie die damit verbundenen Steuerentlastungen besser verstehen und umsetzen.

Praktische Handlungsempfehlungen

Um die Steuerentlastungen effektiv zu nutzen, sollten Unternehmen folgende Schritte in Betracht ziehen:

  • Informieren: Schaffen Sie Klarheit über die verschiedenen Steuerentlastungen, die Ihrem Unternehmen zustehen können.
  • Beratung in Anspruch nehmen: Nutzen Sie Beratungsangebote, um die Anforderungen der Anträge zu verstehen und die Auswahl eines geeigneten Energiemanagementsystems zu erleichtern.
  • Proaktiv sein: Anmeldungen für Informationsveranstaltungen und Netzwerkmöglichkeiten zur Besteuerung von Energie und Strom aktiv verfolgen.

Fazit

Die Besteuerung von Energie und Strom in Deutschland bietet Unternehmen im Produzierenden Gewerbe zahlreiche Möglichkeiten zur Kostenreduktion durch Steuerentlastungen. Obwohl viele Unternehmen die angebotenen Optionen nicht nutzen, können gezielte Informationen und Angebote zur Unterstützung sowie zur Einführung von Energiemanagementsystemen eine Lösung sein. Indem sie diese Maßnahmen ergreifen, können Unternehmen nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung leisten.

Für Unternehmen ist es essentiell, die verfügbaren Ressourcen und Informationen zu nutzen, um in der komplexen Landschaft der Energiebesteuerung erfolgreich zu navigieren. Der rechtzeitige Antrag und das Verständnis der Rechtslage sind die Schlüssel, um finanzielle Vorteile zu sichern.

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