Die Energiewende ist in vollem Gange, und der Umstieg auf nachhaltige Energiequellen wird immer wichtiger. Eine innovative Lösung, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet, ist das Konzept des Mieterstroms. In diesem Artikel werden die Vorteile, wirtschaftlichen Aspekte und rechtlichen Rahmenbedingungen von Mieterstrom beleuchtet und aufzeigen, wie Vermieter:innen und Mieter:innen davon profitieren können.
Was ist Mieterstrom?
Mieterstrom bezeichnet die direkte Versorgung von Mietwohnungen mit lokal erzeugtem, erneuerbarem Strom, insbesondere aus Photovoltaikanlagen. Anstatt den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen, wird dieser direkt an die Mieter:innen verkauft. Dadurch können Mieterstromprojekte nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Energiekosten für Mieter:innen erheblich senken.
Vorteile des Mieterstroms
- Kostensenkung
- Mieterstrom ermöglicht es den Mieter:innen, Strom zu Preisen zu beziehen, die oft deutlich unter dem Grundversorgungstarif liegen. Durch den Wegfall von Netzentgelten und anderen Abgaben profitieren die Mieter:innen von bis zu 10% günstigeren Preisen.
- Nachhaltigkeit
- Durch die Nutzung erneuerbarer Energien leisten Mieter:innen und Vermieter:innen aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz. Diese Art der Energieversorgung fördert die Nutzung von Solarenergie und reduziert den CO2-Ausstoß.
- Erhöhung der Energieautarkie
- Mieterstromprojekte tragen dazu bei, die Abhängigkeit von externen Energieanbietern zu verringern. Der lokal erzeugte Strom kann direkt vor Ort genutzt werden, was die Energieversorgung sicherer und stabiler macht.
Wirtschaftliche Modelle und Förderungen
Mieterstrom kann in verschiedenen Modellen umgesetzt werden, die je nach Bedarf und Gebäude variieren. Hier sind die gängigsten Formen zusammengefasst:
- Gemeinschaftliche Versorgung: Mehrere Parteien teilen sich eine Photovoltaikanlage und die damit verbundene Stromproduktion. Dies fördert die Preisstabilität und stärkt die Gemeinschaft.
- Direkte Vermarktung: Der erzeugte Strom wird direkt an die Mieter:innen geliefert. Diese Modelle sind besonders lukrativ, wenn die Nachfrage vor Ort hoch ist.
Darüber hinaus gibt es staatliche Förderungen wie den Mieterstromzuschlag. Dieser Zuschlag kann zwischen 2,64 Cent pro kWh für geförderte Mieterstromprojekte und spezifischen Fördersätzen variieren, was die Rentabilität solcher Projekte weiter erhöht.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Anforderungen an Mieterstromverträge sind entscheidend für deren Erfolg. Es ist wichtig, dass die Verträge unabhängig vom Mietvertrag gestaltet werden. Dies gewährleistet die Wahlfreiheit der Mieter:innen und schafft transparente Bedingungen für den Strombezug. Besonders wichtig sind folgende Punkte:
- Preisklarheit: Die Preise müssen marktgerecht sein und sollten in der Regel 10% unter dem Grundversorgungstarif liegen.
- Vertragsgestaltung: Sowohl für Vermieter:innen als auch für Mieter:innen ist es entscheidend, dass die Verträge sowohl rechtliche als auch ökonomische Aspekte berücksichtigen.
Praktische Umsetzung von Mieterstrom
Für Vermieter:innen bieten sich durch die Einführung von Mieterstrom zahlreiche Möglichkeiten:
- Steigerung der Immobilienwerte: Immobilien, die mit nachhaltigen Energielösungen ausgestattet sind, gewinnen an Attraktivität und können höhere Mieten erzielen.
- Erhöhung der Mieterbindung: Durch die Senkung der Energiekosten und die Bereitstellung von nachhaltigem Strom können Vermieter:innen die Zufriedenheit ihrer Mieter:innen fördern und die Fluktuation verringern.
Fazit
Mieterstrom ist eine zukunftsweisende Lösung, die sowohl für Vermieter:innen als auch für Mieter:innen erhebliche Vorteile bietet. Durch die Kostensenkung, die Förderung nachhaltiger Energien und die rechtlichen Rahmenbedingungen bietet dieses Konzept zahlreiche Chancen, um gemeinsam mit der Energiewende voranzuschreiten.
Falls Sie als Vermieter:in oder Immobilieneigentümer:in überlegen, Mieterstrom zu implementieren, ziehen Sie in Erwägung, sich von Fachfirmen beraten zu lassen. Experten können Ihnen helfen, die besten Modelle für Ihre Situation auszuwählen und die rechtlichen Anforderungen korrekt umzusetzen. So wird nicht nur Ihr ökologischer Fußabdruck kleiner, sondern Sie können auch von verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitieren.
Jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden. Setzen Sie auf Mieterstrom und gestalten Sie die Energiewende mit – für sich, Ihre Mieter:innen und die Umwelt.